Eine viertägige Wanderung von Hütte zu Hütte im Bergell: Gestartet wird auf dem Maloja, danach geht es über die Fornohütte, Albignahütte zur Sciorahütte und endet in Bondo.
Tag 1: Von Maloja über den Panoramaweg zur Capanna del Forno
Die Wanderung startet in Maloja und führt zunächst ins Tal hinein bis zum idyllisch gelegenen Cavlocsee. Dort befindet sich das Bergrestaurant Alp Cavloc, das zu einer Rast einlädt. Weiter geht es nach Plan Canin, wo sich das Tal in zwei Richtungen aufspaltet: ins Val Muretto und ins Val Forno. Wer sich für die Route über den Panoramaweg entscheidet, wandert zunächst noch etwa einen Kilometer in das Val Muretto hinein, bevor der Weg nach rechts abzweigt. Hier beginnt der Aufstieg unterhalb der Pizzi dei Rossi hinauf auf den Panoramaweg, der zur Capanna del Forno führt.
Der Name dieses Weges ist Programm: Er bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge und führt an mehreren malerischen Bergseen vorbei, in denen sich die Gipfel spiegeln. Die Route verläuft entlang der Bergflanke von den Pizzi dei Rossi bis zur Hütte und bietet atemberaubende Tiefblicke ins Val Forno sowie zur gegenüberliegenden Talseite. Allerdings ist besondere Vorsicht geboten, insbesondere im Frühsommer, wenn noch Altschneefelder den Weg erschweren.
Alternativ kann die Capanna del Forno auch über das Fornotal erreicht werden, eine kürzere, aber ebenfalls anspruchsvolle Route.
- Marschzeit über den Panoramaweg: ca. 5 Stunden
- Schwierigkeit: T3+
- Marschzeit über das Fornotal: ca. 4 Stunden 15 Minuten
- Schwierigkeit: T3
Tag 2: Von der Capanna del Forno zur Capanna da l’Albigna
Am zweiten Tag beginnt der Abstieg über die steilen Serpentinen der Randmoräne in das Becken des zurückweichenden Fornogletschers. Nach einem kurzen Weg talauswärts wird der Gletscherbach über eine kleine Brücke überquert. Anschliessend führt der Weg auf der westlichen Talseite steil bergauf über Felsplatten und schmale Pfade. Die Panoramasicht auf das imposante, vergletscherte Fornobecken und die markanten Granitspitzen im Hintergrund ist schlichtweg beeindruckend.
Kurz vor dem Ausläufer des Piz Casnil Ostgrates erreicht man eine gesicherte Passage mit Ketten und Eisenbügeln. Hier ist Trittsicherheit erforderlich, um diesen kurzen, aber exponierten Abschnitt zu meistern. Zusätzlich kann ein Klettersteigset für mehr Sicherheit sorgen. Die Ketten werden zu Beginn des Sommers montiert; vor der Wanderung sollte man sich über ihren aktuellen Zustand informieren. Ohne die Sicherungen wird von einer Begehung dringend abgeraten.
Nach der gesicherten Passage führt der Weg durch ein breites Geröllfeld in Richtung Pass Casnil Sud. Der Anstieg über zunehmend lockeren Schotter erfordert je nach Jahreszeit eventuell einen Eispickel, da sich früh im Sommer noch steile Schneefelder halten können. Auf dem Pass Casnil Sud in 2.940 Metern Höhe wird man mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Direkt gegenüber erhebt sich die imposante Nordwand der Cima dal Cantun, und mit etwas Glück lassen sich Steinböcke beobachten.
Der Abstieg erfolgt über den blau-weiss markierten Wanderweg. Nach einer Querung über grobe Felsblöcke erreicht man einen markanten Geröllrücken und steigt von dort zu den kleinen Seen hinab. Ein kurzer, anspruchsvoller Abschnitt zwischen dem Pass Casnil und den Seen ist mit Halte- und Trittbügeln ausgestattet. Die malerische Kulisse dieser Seen lädt zu einer Pause und zum Fotografieren ein. Von hier aus ist es nur noch ein kurzes Stück bis zur Capanna da l’Albigna.
Marschzeit: 5.5 – 6 Stunden
Schwierigkeit: T5
Tag 3: Von der Capanna da l’Albigna zur Capanna Sciora
Von der Hütte steigt man zur Staumauer des Albignastausees ab und überquert diese. Danach steigt der Weg allmählich an. Unterhalb des Pizzo Franchiccio quert man eine mit Tritten und Ketten gesicherte Passage, bevor der Weg steiler wird. Nach dem Aufstieg durch eine blockige Rinne erreicht man den Pass Cacciabella Sud.
Der anspruchsvolle Abstieg zur Sciorahütte führt zunächst über eine klettersteigähnliche Passage (K2-K3, T5) mit Leitern, Tritten und Ketten, die für geübte Berggänger gut machbar ist. Die Ketten werden zu Beginn des Sommers montiert; vor der Wanderung sollte man sich über ihren aktuellen Zustand informieren. Ohne die Sicherungen wird von einer Begehung dringend abgeraten. Danach folgt ein steiler Abstieg über 500 Höhenmeter, der mit beeindruckenden Ausblicken auf die markante Scioragruppe belohnt. Die idyllisch gelegene Sciorahütte ist bald darauf erreicht.
Tag 4: Abstieg von der Capanna Sciora nach Bondo
Am letzten Tag steht noch der Abstieg nach Bondo bevor. Der Hüttenweg führt über dem Bondascatal den Hängen entlang – über die 4 neuen Hängebrücken, mit spektakulärem Ausblicken auf den Bergsturz vom 2017. Bald darauf ist Bondo erreicht, der Endpunkt des Sentiero Alpina Bregaglia.